Der Angriffs- und Vernichtungskrieg des totalitären Regimes Russlands und seines Diktators Wladimir Putin gegen die Ukraine verlangt Widerstand ohne Einschränkungen.
The war of aggression and annihilation of the totalitarian regime of Russia and its dictator Vladimir Putin against the Ukraine demands resistance without restrictions.
Ankündigung der Ausstellung "Unverborgen"
Galerie [ Der Lokschuppen ] vom 6. September 2024 bis 11. Oktober 2024
„Unverborgen“.
Ausstellung mit Hiltrud Esther Menz (Göttingen, Malerei) und Berthold Grzywatz (Skulptur)
Mit einer kontrastreichen Ausstellung setzt die Galerie [ Der Lokschuppen ] ihr Jahresprogramm fort. Gezeigt werden Malerei der Göttinger Künstlerin Hiltrud Esther Menz und Skulpturen von Berthold Grzywatz.
Die in Mannheim geborenen und in Göttingen lebende Künstlerin Hiltrud Esther Menz hat an der Fachhochschule für Gestaltung in Würzburg studiert und ihr Studium 1990 als Kommunikations-Designerin abgeschlossen. Die Berufstätigkeit im Bereich der angewandten Kunst gibt sie schon zeitig auf, um sich freischaffend der Malerei und Zeichnung zu widmen. Einzel und Gruppenausstellungen im In- und Ausland reihen sich kontinuierlich aneinander.
Als Grundlage für ihre Arbeiten wählt Menz in der Regel Papier, Leinwand und gebrauchtes Holz; in einer die Mischtechnik bevorzugende Arbeitsweise kombiniert sie Acryl oder Öl mit Kohle, Kreide, Tusche oder Kugelschreiber.
Die Bildfindung gestaltet sich bei Menz von innen heraus. Nicht kopflastig, sondern aus der eigenen Emotionalität schöpfend, aus dem Unbewussten. Sie lässt sich von ihren energiegeladenen Impulsen zwischen Erkennbarem und Abstraktem steuern. Die klärende Ordnung, das Begreifen, erfolgt im künstlerischen Prozess, weniger in der Absicht, die Welt zu erklären, als gefühlsbetonte Geschichten aufzubauen.
Das Innere sichtbar werden lassen, das Ich als etwas „Unverborgenes“ offenzulegen, verweist auf eine künstlerische Spontaneität, die sich keineswegs in einer wirklichkeitsfremden Innerlichkeit verfängt, denn das Weltgeschehen bleibt nicht unbemerkt, zumal, wenn es sich, wie angesichts des Ukraine-Kriegs, als Angriff auf die eigene Lebensweise äußert.
Auf die häufig mit Blautönen arbeitende Malerei von Hiltrud Menz reagiert der Bildhauer Berthold Grzywatz mit Edelstahl-Variationen. Einmal gestalten sie sich als luftige Arrangements, die von der Form leben, ein anderes Mal suchen sie die Auflösung des Materials in rhythmischen Anordnungen. Ja, und dann folgen Materialkombinationen, die den Edelstahl zwischen Schwere und Leichtigkeit inszenieren. Hier flüchtig entschwebend, dort in variantenreicher Gruppierung oder gebrochener Durchdringung. Die hochpolierten Flächen erweitern den Raum, indem sie einerseits das Licht brechen, andererseits die Perspektiven auf das Material vervielfältigen.
Ausstellungsdauer: 6. September 2024 bis 11. Oktober 2024.
Vernissage: 6. September 2024, 19.30 Uhr.
Galerie [ Der Lokschuppen ], Am Kreishafen 35, 24768 Rendsburg
Öffnungszeiten: Di | Do | Fr | Sa 15.00 – 19.00 Uhr; Spättermin: Mi 19.30 – 21.00 Uhr.
Gallery [ Der Lokschuppen ] - Rendsburg
“Unconcealed”.
Exhibition with Hiltrud Esther Menz (Göttingen, painting) and Berthold Grzywatz (sculpture)
Galerie [ Der Lokschuppen ] continues its annual program with an exhibition full of contrasts. On display are paintings by Göttingen artist Hiltrud Esther Menz and sculptures by Berthold Grzywatz.
The artist Hiltrud Esther Menz, who was born in Mannheim and lives in Göttingen, studied at the University of Applied Sciences for Design in Würzburg and graduated as a communication designer in 1990. She gave up her career in the field of applied arts early on to devote herself to painting and drawing as a freelancer. Solo and group exhibitions at home and abroad followed one after the other.
As a rule, Menz chooses paper, canvas and used wood as the basis for her works; in a working method that favors mixed media, she combines acrylic or oil with charcoal, chalk, ink or ballpoint pen.
Menz creates her pictures from the inside out. Not top-heavy, but drawing from her own emotionality, from the unconscious. She allows herself to be guided by her energetic impulses between the recognizable and the abstract. The clarifying order, the comprehension, takes place in the artistic process, less with the intention of explaining the world than of building up emotional stories.
Making the inner self visible, revealing the self as something “unconcealed”, refers to an artistic spontaneity that is by no means caught up in an inwardness that is alien to reality, because world events do not go unnoticed, especially when, as in the case of the war in Ukraine, they manifest themselves as an attack on one's own way of life.
Sculptor Berthold Grzywatz responds to Hiltrud Menz's paintings, which often use blue tones, with stainless steel variations. On the one hand, they take the form of airy arrangements that live from the form, on the other hand, they seek the dissolution of the material in rhythmic arrangements. Yes, and then there are material combinations that stage the stainless steel between heaviness and lightness. Here fleetingly floating away, there in varied groupings or broken interpenetration. The highly polished surfaces expand the space by refracting the light on the one hand and multiplying the perspectives on the material on the other.
Exhibition duration: September 6, 2024 to October 11, 2024.
Vernissage: September 6, 2024, 7.30 pm.
Gallery [ Der Lokschuppen ], Am Kreishafen 35, 24768 Rendsburg
Opening hours: Tue | Thu | Fri | Sat 15.00 - 19.00 hrs; Spättermin: Wed 19.30 - 21.00 hrs.
Ausstellung "Andernorts 2.0"
Galerie [ Der Lokschuppen ] vom 26. Juli 2024 bis 30. August 2024
„Andernorts 2.0“.
Ausstellung mit Hannelore Boländer, Barbara Brenner, Eike Brodersen-Marcks, Karen von Bülow, Sabine Former, Lilian Kreuzweg, Werner Lohmann, Katharina Papadopoulos, Karla Pelzer, Babett Pierer-Grocholl, Carmen Rienhoff, Mechthild Strunk und Elga Voss (Hamburg, Malerei, Grafik) sowie Berthold Grzywatz (Holzskulptur)
In einer bewegenden Gruppenausstellung zeigt die Galerie [ Der Lokschuppen ] Malerei und Grafik einer Hamburger Künstlergruppe und Holzskulpturen von Berthold Grzywatz. Die Gruppe präsentiert einen Maler und zwölf weitere Künstlerinnen, die sich, wie kann es anders sein, unter differenzierten thematischen Schwerpunkten, bildnerischen Techniken und Zielsetzungen der Malerei und Grafik verschrieben haben. Gemeinsam ist ihnen eine kollegiale Ausstellungspraxis, eine Existenz zwischen Leben und künstlerischer Berufung sowie die langjährige Kontinuität menschlichen Zusammenhalts.
Andernorts, der vielsagende Titel der Ausstellung trägt programmatischen Charakter; Die Suche nach dem Woanders, den Anderswo transzendiert das Hiersein, die Anwesenheit im Gegebenen. Betrachten wir das Gegenwärtige als Bühne, die von ihrer Ausstattung wie ihren Begegnungen lebt, werden wir angesichts der Vielgestaltigkeit der vorhandenen Probleme von Sprachlosigkeit geprägt. Die Suche nach Orientierung ist unerlässlich, die Hoffnung auf Zeichen Inspiration.
Malerei und Grafik der Gruppe sucht in freien Assoziationen die Konfrontation mit dem Anderweitigen. Räume für Fantasie, für Träume und individuelle Erfahrungen sollen erschlossen werden. Der malerische oder grafische Impuls ist für Formen und Farben sensibilisiert, öffnet sich den Schichtungen und ihrer Dynamik auf der Leinwand, gibt der Spontaneität des emotionalen Erlebens im künstlerischen Prozess Raum. Es ist immer wieder ein Anfang, Entwicklung in Permanenz, roh und ungeschminkt, auf dem Weg zu Bildideen, die mit dem Unerwarteten spielen. Die Polarität zwischen Gelebtem und Werk erweist sich als Schein, denn trotz aller Unterschiede wird diese durch Gleichzeitigkeit charakterisiert, oder, anders gesagt, durch den Zusammenhang allen realen Geschehens.
Der Bildhauer Berthold Grzywatz, auf den die Gruppe nicht verzichten wollte, stellt sich andernorts mit einem Skulpturenprogramm ein, welches das plastische Grundmaterial Holz massiv gliedert, bricht, aufreißt, mit Stahlmaterialien bürstet sowie partiell flächig schleift und beruhigt. Die farblich gefassten Skulpturen sind mit einer Ausnahme in intensiven Rottönen gehalten. Wenn auch in abstrakter Form geht die Gestaltung vom Abbild des Menschen aus. Dieser ist nicht holzfarben wie das Grundmaterial, sondern lebt mit den verschiedensten farblichen Haut- und Haartönen. Insofern präsentiert sich der Mensch ebenso als plastisches wie als farbliches Bild; Form und Farbe bilden mithin eine künstlerische Einheit. In der kulturellen Symbolik hat das Rot vielfältige Bedeutungen; für den Bildhauer Berthold Grzywatz ist es häufig ein Symbol der Erneuerung, demgemäß verbindet sich der Blick mit dem anderen Ort, mit dem Überwinden des unwirtlichen Wirklichen.
Ausstellungsdauer: 26. Juli 2024 bis 30. August 2024.
Vernissage: 26. Juli 2024, 19.30 Uhr.
Galerie [ Der Lokschuppen ], Am Kreishafen 35, 24768 Rendsburg
Öffnungszeiten: Di | Do | Fr | Sa 15.00 – 19.00 Uhr; Spättermin: Mi 19.30 – 21.00 Uhr. Vom 2. August bis 18. August Fr | Sa | So von 13.00 bis 17.00 Uhr.
Galerie [ Der Lokschuppen ] – Rendsburg
"Andernorts 2.0".
Exhibition with Hannelore Boländer, Barbara Brenner, Eike Brodersen-Marcks, Karen von Bülow, Sabine Former, Lilian Kreuzweg, Werner Lohmann, Katharina Papadopoulos, Karla Pelzer, Babett Pierer-Grocholl, Carmen Rien-hoff, Mechthild Strunk and Elga Voss (Hamburg, painting, graphics) as well as Bert-hold Grzywatz (wood sculpture)
In a moving group exhibition, the [ Der Lokschuppen ] gallery is showing paintings and graphics by a group of Hamburg artists and wood sculptures by Berthold Grzywatz. The group presents a painter and twelve other artists who, how could it be otherwise, have dedicated themselves to painting and graphic art with differentiated thematic focuses, artistic techniques and objectives. What they have in common is a collegial exhibition practice, an existence between life and artistic vocation and the long-standing continuity of human cohesion.
Andernorts (Elsewhere), the exhibition's evocative title, has a programmatic character; the search for the elsewhere, the elsewhere transcends being here, presence in the given. If we look at the present as a stage that lives from its furnishings and its encounters, we become speechless in the face of the diversity of existing problems. The search for orientation is essential, the hope for signs inspiration.
The group's paintings and graphics seek confrontation with the other in free associations. Spaces for fantasy, for dreams and individual experiences are to be opened up. The painterly or graphic impulse is sensitized to forms and colors, opens up to the layers and their dynamics on the canvas, gives space to the spontaneity of emotional experience in the artistic process. It is always a beginning, development in permanence, raw and unadorned, on the way to pictorial ideas that play with the unexpected. The polarity between the lived and the work proves to be an illusion, because despite all differences, it is characterized by simultaneity, or, in other words, by the connection of all real events.
The sculptor Berthold Grzywatz, whom the group did not want to do without, presents himself elsewhere with a sculpture program that massively structures, breaks, tears open, brushes with steel materials and partially grinds and soothes the plastic base material wood. With one exception, the colored sculptures are kept in intense red tones. Although in abstract form, the design is based on the image of a human being. This is not wood-colored like the basic material, but comes to life with a wide variety of colored skin and hair tones. In this respect, the human being presents itself as both a sculptural and a colorful image; form and color thus form an artistic unity. In cultural symbolism, red has a variety of meanings; for the sculptor Berthold Grzywatz, it is often a symbol of renewal; accordingly, the gaze connects with the other place, with overcoming the inhospitable real.
Exhibition duration: July 26, 2024 to August 30, 2024.
Vernissage: July 26, 2024, 7.30 pm.
Gallery [ Der Lokschuppen ], Am Kreishafen 35, 24768 Rendsburg
Opening hours: Tue | Thu | Fri | Sat 15.00 - 19.00 hrs; Spättermin: Wed 19.30 - 21.00. From August 2 to August 18 Fri | Sat | Sun from 13.00 to 17.00.
Ausstellung in der Galerie [ Der Lokschuppen ]
„Heroes of Work“
Manfred G. Schwellies (Bad Karlshafen, Fotografie)
Berthold Grzywatz (Plastik)
7. Juni 2024 bis 19. Juli 2024
Berthold Grzywatz
„Heroes of Work“.
Eine Ausstellung mit Fotografien von Manfred G. Schwellies und Plastiken von Berthold Grzywatz
Unter dem Titel „Heroes of Work“ zeigt die Galerie [ Der Lokschuppen ] eine künstlerische Kooperation des Fotografen von Manfred G. Schwellies und des Bildhauers Berthold Grzywatz.
Manfred G. Schwellies, zurzeit in Bad Karlshafen lebend, ist als Fotodesigner, Industrie- und Produktfotograf gefragt, zudem hat er sich international einen Namen in der künstlerischen Fotografie gemacht. Schon 1978 wird er auf der Photokina Köln für seine künstlerische Leistungen ausgezeichnet und nur wenige Jahre später in die Deutsche Gesellschaft für Photographie berufen. Seine Ausbildung erhält er zunächst im Fotostudio der Karstadt AG, anschließend an der Fachhochschule für Kunst und Gestaltung in Dortmund. Hier ist die Begegnung mit Pan Walther prägend, der sich weniger als Fotograf, denn als Lichtbildner versteht. Mit Licht bilden, ja malen, charakterisiert Walther seine Arbeitsweise, die in der Praxis auf einen virtuosen Umgang mit Licht und Schatten hinausläuft.
Mitte der achtziger Jahre unterbricht Schwellies seine freiberufliche Tätigkeit, um ein Studium der Theologie und Philosophie in Augsburg aufzunehmen. Nicht zufällig führt ihn das Studium künstlerisch mit den Themen Wahrnehmung, Persönlichkeit und Identität zur Fotocollage und experimentellen Portraitfotografie. Die Dokumentation bleibt unterdessen ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit, die uns in der Werkreihe „Heroes of Work“ begegnet. Schwellies zeigt in klassischer Schwarz-Weiß-Fotografie arbeitende Menschen in der Schwerindustrie. Die Werke sind innerhalb von sechs Jahren an den verschiedensten Stätten des In- und Auslands entstanden. Sie zeigen nicht den Menschen als Teil des industriellen Prozesses, sondern sie rücken den Arbeiter in den Mittelpunkt, porträtieren ihn vor dem Hintergrund von Werkstatt und Fertigung.
Die Werke stehen weniger in der Tradition der Sozialfotografie, die im Wege der Dokumentation gesellschaftliche Ungleichheit anklagt. Schwellies begegnet dem industriellen Arbeiter vielmehr mit einem objektiven Blick, wenn auch nicht ohne Empathie. Er schenkt den Menschen Raum, hebt sie aus der Anonymität des industriellen Stoffwechsels heraus, ohne sie außerhalb ihres sozialen Kontextes zu isolieren.
Mit dem Portrait des Arbeiters will Schwellies gleichermaßen seine Arbeitssituation hervorheben, die Bedeutung des industriellen Bereichs für die Reproduktion unserer Gesellschaft unterstreichen. Wenngleich der Anteil der Industrie und insbesondere der Schwerindustrie am Bruttoinlandsprodukt längst nicht mehr die erste Stelle einnimmt, so steht seine zentrale Stellung innerhalb der Gesamtwirtschaft nach wie vor außer Frage. Zu bedenken ist, dass die Industrie vielfältig organisiert wird. Denken wir etwa an die Metallbranche, so geht es um die Aufgaben des Herstellens und Verarbeitens von Stahl und Nichteisenmetallen. Neben dem Gießerei- und Verfahrensmechaniker steht der Anlagen-, Zerspannungs-, Werkzeug- und Industriemechaniker. Allesamt Facharbeiter mit einem mittleren Einkommen, die keineswegs von sozialen Nöten berührt werden. Dennoch sind sie in der gesellschaftlichen Wahrnehmung unterrepräsentiert, bleibt ihre Lebenswelt diffus und ohne wirkliches Interesse seitens der Allgemeinheit.
Auf das Wahrnehmungsdefizit möchte Schwellies mit seinen Arbeiten aufmerksam machen und den gesellschaftlichen Blick auf die Industriearbeit differenzieren. Die künstlerische Intention wird folglich weniger sozialpolitisch motiviert als gesellschaftskritisch geprägt, indem sie Selbstverständnis und Identität der Gesellschaft hinterfragt.
Künstlerisch verwundert es nicht, dass Schwellies kaum einen sozialdokumentarischen Fotografen, wie beispielsweise die Amerikaner John Gutmann und Lewis W. Hine oder den 1964 in Köln verstorbenen Otto Sander, zu seinen Vorbildern zählt. Es sind eher Portraitfotografen wie Irving Penn, Edward Steichen oder Richard Avedon, die das Werk von Schwellies beeinflusst haben. Die Genannten haben sich auch als Mode- und Werbefotografen einen Namen gemacht, getrieben von einem universalen Interesse am Menschen, mal psychologisierend und studiobesessen, mal stilisierend, an formaler Komposition interessiert.
Für meine von der Abstraktion lebende Kunst stellt das realitätsnahe, dokumentarische Portrait eine Herausforderung dar, auf die ich variantenreich mit der Metallplastik reagiere. Die in Aluminium ausgeführten Werke sind – und darin liegt die Anknüpfung – Teil eines Fertigungsprozesses, der gleichsam industriellen Charakter trägt. Schließlich werden sie nach den Modellen des Künstlers in einer Gießerei hergestellt. Nach dem Guss bei Temperaturen von über 800° Celsius verlangen die Werke mannigfaltige Formen der Bearbeitung, die an den Schmutz der industriellen Rohstofffabrikation denken lassen. Am Ende, in der Ausstellungshalle, steht der Betrachter vor den hochpolierten oder gestrahlten Flächen der Plastiken, ohne von der Düsterheit der Herstellung etwas zu ahnen. Gleichwohl suchen sie in ihrer abstrakten Formensprache Strukturen unserer Wirklichkeit aufzuschließen. Sie suggerieren etwas anderes, um frei an Edward Steichens experimentelle Phase anzuknüpfen, als Bilder äußerer Objekte, indem die Werke zu Symbolen für abstrakte Zusammenhänge und Situationen werden.
Ausstellungsdauer: 7. Juni 2024 bis 19. Juli 2024.
Berthold Grzywatz
“Heroes of Work”.
An exhibition with photographs by Manfred G. Schwellies and sculptures by Berthold Grzywatz
Under the title “Heroes of Work”, the [ Der Lokschup-pen ] gallery is showing an artistic collaboration between the photographer Manfred G. Schwellies and the sculptor Berthold Grzywatz.
Manfred G. Schwellies, who currently lives in Bad Karlshafen, is in demand as a photo designer, industrial and product photographer and has also made a name for himself internationally in the field of artistic photography. As early as 1978, he was honored for his artistic achievements at Photokina Cologne and only a few years later was appointed to the German Photographic Society. He initially trained at the Karstadt AG photo studio and then at the University of Art and Design in Dortmund. It was here that he met Pan Walther, who saw himself less as a photographer and more as a photographer of light. Walther cha-racterizes his working method with light, even painting, which in practice amounts to a virtuoso handling of light and shadow.
In the mid-1980s, Schwellies interrupted his freelance work to study theology and philosophy in Augsburg. It was no coincidence that his studies led him artistically to photo collage and experimental portrait photography with the themes of perception, personality and identity. Meanwhile, documentation remains an important part of his work, which we encounter in the “Heroes of Work” series. Schwellies shows people working in heavy industry in classic black and white photography. The works were created over a period of six years at a wide variety of locations in Germany and abroad. Rather than showing people as part of the industrial process, they focus on the workers, portraying them against the backdrop of the workshop and production.
The works are less in the tradition of social photography, which laments social inequality through documentation. Instead, Schwellies approaches the industrial worker with an objective gaze, albeit not without empathy. He gives people space, lifts them out of the anonymity of industrial metabolism without isolating them outside their social context.
With the portrait of the worker, Schwellies also wants to emphasize his work situation and underline the importance of the industrial sector for the reproduction of our society. Although industry, and particularly heavy industry, no longer accounts for the lion's share of gross domestic product, its central position within the economy as a whole is still beyond question. It should be borne in mind that industry is organized in many different ways. If we think of the metal industry, for example, we are dealing with the tasks of manufacturing and processing steel and non-ferrous metals. In addition to foundry and process mechanics, there are also plant, machining, tool and industrial mechanics. All of them are skilled workers with a medium income who are by no means affected by social hardship. Nevertheless, they are underrepresented in social perception, their living environment remains diffuse and without any real interest on the part of the general public.
Schwellies wants to draw attention to the perception deficit with his works and differentiate society's view of industrial work. The artistic intention is therefore less socio-politically motivated than socio-critical in that it questions society's self-image and identity.
Artistically, it is not surprising that Schwellies hardly counts any social documentary photographers, such as the Americans John Gutmann and Lewis W. Hine or Otto Sander, who died in Cologne in 1964, among his role models. It is rather portrait photographers such as Irving Penn, Edward Steichen or Richard Avedon who have influenced Schwellies' work. The aforementioned also made a name for themselves as fashion and advertising photographers, driven by a universal interest in people, sometimes psychologizing and studio-obsessed, sometimes stylizing, interested in formal composition.
For my art, which is based on abstraction, the realistic, documentary portrait represents a challenge to which I respond in a variety of ways with the metal sculpture. The works executed in aluminum are - and therein lies the connection - part of a production process that has an industrial character, so to speak. After all, they are produced in a foundry according to the artist's models. After being cast at temperatures of over 800° Celsius, the works require various forms of treatment that are reminiscent of the dirt of industrial raw material production. At the end, in the exhibition hall, the viewer stands in front of the highly polished or blasted surfaces of the sculptures without suspecting anything of the gloominess of their production. Nevertheless, in their abstract formal language they seek to open up structures of our reality. They suggest something different, in order to tie in freely with Edward Steichen's experimental phase, than pictures of external objects, in that the works become symbols for abstract contexts and situations.
Exhibition duration: June 7, 2024 to July 19, 2024.
Austellung in der Galerie [ Der Lokschuppen ]
„Spur und Verdichtung“
Ilka Christof (Kassel, Malerei)
Berthold Grzywatz (Skulptur)
19. April 2024 bis 31. Mai 2024
Unter dem Titel „Spur und Verdichtung“ zeigt die Galerie [ Der Lokschuppen ] Malerei von Ilka Christof und Skulpturen von Berthold Grzywatz.
Die im westfälischen Hagen geborene und in Kassel arbeitende Malerin Ilka Christof hat visuelle Kommunikation und freie Grafik an der Hochschule für bildende Künste Kassel studiert. Im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit steht über Jahrzehnte das freie, auf die Fantasie gegründete Zeichnen, bis sie Ende der achtziger Jahre den abstrakten Expressionismus entdeckt, der sie nicht mehr loslässt. Aus der Abschottung der inneren Fantasie heraustreten, die Gegenständlichkeit überwinden heißt es, und sich der Spontaneität des Malprozesses stellen. Doch der Umgang mit der Freiheit, verbunden mit der körperlichen Aktion, der freien Geste und dem authentischen Ausdruck des Selbst stellt eine Herausforderung dar, die einen radikalen Bruch verlangt. Dieser Bruch gestaltet sich bei Christof als Neuanfang in Kombination mit tradierten Maltechniken, die sich auf die Verdichtung, auf das Übereinanderlagern von Farbschichten konzentrieren. Die Rückbindung an den abstrakten Expressionismus spiegelt sich in der Formlosigkeit, dem Ungegenständlichen wider. Doch vergessen wir nicht, jede Formlosigkeit hat eine Form. Und schon zeigen persönliche Erfahrungen, Verluste, die Vergänglichkeit der Existenz; sie erzwingen eine weitere Wende, mit sich Christof auch wieder den Dingen hingibt.
Die von Berthold Grzywatz präsentierten Skulpturen leben von der freien Form. Einerseits entfalten sie eine expressive Diktion, entwerfen zerklüftete Flächen, die scheinbar ohne Halt sind, andererseits vermitteln sie eine strenge Kompositionsweise, die einfache Grundformen in Szene setzen. Die Gestaltung ist ebenso absichtsvoll wie intensiv, wenn auch nicht oberflächlich eindeutig. Wie in einem Brennspiegel verweisen sie auf die Spuren menschlicher Realität, auf Gefühle, Stimmungen, Sehnsüchte, Wahrnehmungen.
Ausstellungsdauer: 19. April 2024 bis 31. Mai 2024.
Vernissage: 19. April 2024, 19.30 Uhr.
Galerie [ Der Lokschuppen ], Am Kreishafen 35, 24768 Rendsburg
Öffnungszeiten: Di | Do | Fr | Sa 15.00 – 19.00 Uhr; Spättermin: Mi 19.30 – 21.00 Uhr.
Gallery [ Der Lokschuppen ] - Rendsburg
"Trace and condensation".
Exhibition with Ilka Christof (Kassel, painting) and Berthold Grzywatz (sculpture)
Under the title "Spur und Verdichtung", the [ Der Lokschuppen ] gallery is showing paintings by Ilka Christof and sculptures by Berthold Grzywatz.
Born in Hagen, Westphalia, and working in Kassel, the painter Ilka Christof studied visual communication and free graphics at the Kassel University of Fine Arts. For decades, her artistic work centred on free drawing based on her imagination, until she discovered abstract expressionism at the end of the 1980s, which she never let go of. Stepping out of the isolation of her inner fantasy, overcoming representationalism and facing up to the spontaneity of the painting process. But dealing with freedom, combined with physical action, free gesture and the authentic expression of the self, represents a challenge that demands a radical break. In Christof's work, this break takes the form of a new beginning in combination with traditional painting techniques that concentrate on condensation and the layering of layers of colour. The return to abstract expressivism is reflected in the formlessness, the non-representational. But let us not forget that every formlessness has a form. And personal experiences, losses, the transience of existence are already evident; they force a further turning point, with which Christof also devotes himself to things again.
The sculptures presented by Berthold Grzywatz are characterised by their free form. On the one hand, they unfold an expressive diction, creating jagged surfaces that are seemingly without support; on the other hand, they convey a strict compositional style that emphasises simple basic forms. The design is as intentional as it is intense, even if it is not superficially clear. As in a burning mirror, they point to the traces of human reality, to feelings, moods, longings and perceptions.
Exhibition duration: 19 April 2024 to 31 May 2024.
Vernissage: 19 April 2024, 7.30 pm.
Gallery [ Der Lokschuppen ], Am Kreishafen 35, 24768 Rendsburg
Opening hours: Tue | Thu | Fri | Sat 3.00 - 7.00 pm; Show date: Wed 19.30 - 21.00 hrs.
Ausstellung in der Galerie [ Der Lokschuppen ]
„Architektur und Landschaft“
Wolfgang D. Mehnert – Malerei
Berthold Grzywatz – Skulptur
1. März 2024 bis 5. April 2024
Unter dem Titel „Architektur und Landschaft“ zeigt die Galerie [ Der Lokschuppen ] Malerei von Wolfgang D. Mehnert und Skulpturen von Berthold Grzywatz.
Wolfgang D. Mehnert hat Kunst in Frankreich studiert; seine erste Ausstellung, der Studienabschluss mit der Gruppe seines Jahrgangs fand im Jahr 1970 in Aix-en-Provence statt. Nur zwei Jahre später kehrt er zurück ins universitäre Leben, studiert Architektur in Konstanz und Hamburg. Anschließend arbeitet er langjährig als Architekt im kommunalen und privaten Bereich, u. a. ist er an der Ausführung berühmten Feuerwache von Zaha Hadid auf dem Vitra-Werksgelände in Weil am Rhein beteiligt. Doch die Malerei ruht während dieser Zeit nie. Einzel- und Gruppenausstellungen in Frankreich, Deutschland und der Schweiz reihen sich nachhaltig aneinander, seine Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen des In- und Auslands.
Wenn Mehnert Landschaften betrachtet und sie in Malerei umsetzt, wird er vom raumgestaltenden Blick des Architekten angetrieben: Er nimmt Linien wahr, sieht hinter dem scheinbar Willkürlichen der Natur ordnende Strukturen, die über Stimmungen hinaus auf vielfältige Bedeutungen verweisen.
In einer seiner textlichen Skizzen spricht Mehnert die stets gegenwärtige Veränderung an, die von vielen nicht bemerkt werden will. Geradezu ein Stichwort für die neuen Holzskulpturen von Berthold Grzywatz, die in einem Zyklus von der „Verlorenen Generation“ sprechen: Vom Bewusstsein einer Veränderung ohne Retourenschein. Ausgehend von der naturgegebenen Form nutzt Grzywatz die Ausdruckskraft des Farblichen, um das plastische Objekt hervorzuheben.
Ausstellungsdauer: 1. März 2024 bis 5. April 2024.
Vernissage: 1. März 2024, 19.30 Uhr.
Galerie [ Der Lokschuppen ], Am Kreishafen 35, 24768 Rendsburg
Öffnungszeiten: Di | Do | Fr | Sa 15.00 – 19.00 Uhr; Spättermin: Mi 19.30 – 21.00 Uhr.
Under the title "Architecture and Landscape", the [ Der Lokschuppen ] gallery is showing paintings by Wolfgang D. Mehnert and sculptures by Berthold Grzywatz.
Wolfgang D. Mehnert studied art in France; his first exhibition, the graduation with the group of his year, took place in Aix-en-Provence in 1970. Just two years later, he returned to university life and studied architecture in Constance and Hamburg. He then worked for many years as an architect in the municipal and private sectors, including his involvement in the realisation of Zaha Hadid's famous fire station on the Vitra factory premises in Weil am Rhein. But his painting never stopped during this time. Solo and group exhibitions in France, Germany and Switzerland followed one after the other, and his works can be found in private and public collections in Germany and abroad.
When Mehnert looks at landscapes and translates them into painting, he is driven by the architect's space-shaping gaze: He perceives lines, sees organising structures behind the seemingly arbitrary of nature, which point beyond moods to manifold meanings.
In one of his textual sketches, Mehnert addresses the ever-present change that many do not want to notice. This is almost a keyword for the new wooden sculptures by Berthold Grzywatz, which speak of the "Lost Generation" in a cycle: Of the awareness of a change without a return. Starting from the natural form, Grzywatz uses the expressive power of colour to emphasise the sculptural object.
LANGER TAG DER KULTUR - REGION RENDSBURG
Contemporary Art im Lokschuppen
Ausstellung in der Galerie [ Der Lokschuppen ]
Malerei, Grafik, Collage - Werner Lohmann
Skulptur - Berthold Grzywatz