Kunstgalerie [ Der Lokschuppen ]
Am Kreishafen 35, 24768 Rendsburg
- Direkt an der Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal - dem Wahrzeichen der Stadt Rendsburg
Die Galerie [ Der Lokschuppen ] mit neuem Ausrichter. Die Organisation des Ausstellungsbetriebs und sämtlicher Veranstaltungen wird im Mai 2024 durch die "Gesellschaft zur Förderung zeitgenössischer Kunst e. V." übernommen. Die Gesellschaft ist als gemeinnütziger Verein anerkannt und versteht sich als kreative Vermittlerin bildender Kunst in Stadt, Kreis und Land.
Der öffentliche Auftritt der Galerie erfolgt in Zukunft sowohl durch die offizielle Webseite der Galerie [ Der Lokschuppen ], die von der Gesellschaft zur Förderung zeitgenössischer Kunst e. V. eingerichtet wird, als auch in Fortsetzung des bisherigen Modus durch die Webseite von Berthold Grzywatz.
Die Galerie [ Der Lokschuppen ] arbeitet unabhängig von der Ate-liergalerie von Berthold Grzywatz.
Förderung durch:
Programm "Pandemiebedingte Investitionen zur Erhaltung und Stärkung der bundesweit bedeutenden Kulturlandschaft für Museen, Ausstellungshäuser und öffentlich zugängliche Gedenkstätten.
Partner und Koordinator des Programms "Pandemiebedingte Investitionen"
Programm "Sicherstellung Eigenanteile Neustart Kultur"
Galerie [ Der Lokschuppen ] - Neustart Kultur - Programmteil "Pandemiebedingte Investitionen zur Erhaltung und Stärkung der bundesweit bedeutenden Kulturlandschaft für Museen, Aus-stellungshäuser und öffentlich zugängliche Gedenkstätten".
Auf Grund der Förderung durch das Kulturstaatsministerium im Rahmen des Programms "Neustart Kultur" wurde die Galerie [ Der Lokschuppen ] am 1. Juni 2021 zeitweilig geschlossen. Die Galerie wurde umfassend modernisiert, nunmehr ist es insbesondere möglich, digitale Formate verstärkt zu präsentieren.
Mit den pandemiebedingten bzw. Zukunftsinvestitionen in die Galerie [ Der Lokschuppen ] sowie deren Ausstellungshalle konnte die Stellung dieser Einrichtung in der kulturellen Infrastruktur der Region ebenso gestärkt wie ihre Attraktivität langfristig gesichert werden.
Maßnahmen in den Ausbau der informationstechnischen Ausstattung der Galerie dienen der Optimierung ihrer Zukunftsfähigkeit, u. a. durch die Entwicklung mobiler und digitaler Ausstellungsformate, während die Modernisierung der Nutzflächen, der ökologisch aktualisierten klimatischen Raumsituation und der sanitären Einrichtungen insgesamt den öffentlichen Auftritt der Galerie nachhaltig steigern sowie ihre Zugänglichkeit bzw. Barrierefreiheit und Attraktivität als kulturelle Begegnungsstätte substanziell verbessern.
Zwischenzeitlich hatte sich auch das Land Schleswig-Holstein im Rahmen des vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur aufgelegten Programms zur "Sicherstellung der Eigenanteile" an den Mittel zur Modernisierung der Galerie beteiligt.
Neueröffnung: 10. September 2021.
Gallery [ Der Lokschuppen ] - Part of the program "Pandemic-related investments to preserve and strengthen the nationwide important cultural landscape for museums, exhibition halls and publicly accessible memorials.
The [ Der Lokschuppen ] gallery was temporarily closed on June 1, 2021 due to funding from the Ministry of Culture as part of the "Neustart Kultur" program. The gallery has been extensively modernized, and after the reopening it is particularly possible to present more digital formats.
With the pandemic-related and future investments in the gallery [ Der Lokschuppen ] and its exhibition hall, the position of this facility in the cultural infrastructure of the region was strengthened and its attractiveness secured in the long term.
Measures in the expansion of the information technology equipment of the gallery serve to optimize its future viability, e.g. through the development of mobile and digital exhibition formats, while the modernization of the usable space, the ecologically updated climatic room situation and the sanitary facilities overall increase the public appearance of the gallery and substantially improve its accessibility and attractiveness as a cultural meeting place.
In the meantime, the state of Schleswig-Holstein had also contributed to the funds for the modernization of the gallery as part of the program set up by the Ministry of Education, Science and Culture to "secure own shares".
New opening: September 10, 2021.
Zur Konzeption der Ausstellungshalle Galerie [ Der Lokschuppen ]
Der Lokschuppen ist ebenso ein Ort künstlerischer Produktion wie ein Ort der Ausstellung regional und überregional tätiger Künstlerinnen und Künstler. An der Schnittstelle des ländlich-urbanen Raums im Zentrum Schleswig-Holsteins versteht sich die Galerie als Vermittlerin zeitgenössischer Kunst.
Die Ausstellungspraxis bezieht sich auf tradierte Formate, geplant ist indessen, in Zukunft verstärkt auch mit digitalen Präsentationsformen zu arbeiten. Mit den digitalen Vermittlungsformaten wird es insbesondere möglich sein, die Statik des Analogen und damit des örtlich gebundenen Objekts zu überwinden. Auf diese Weise öffnet sich der Weg für räumlich unabhängiges Arbeiten. Kooperationen mit regionalen und nationalen Künstlerinnen und Künstlern finden im Rahmen der Entwicklung von Einzelprojekten statt.
Mit dem Forum Junge Kunst wird eine im jährlichen Rhythmus wiederholte Kunstausstellung geschaffen, die zunächst regional ausgerichtet ist, zukünftig aber in Einzelschritten überregionalen Charakter erhalten soll. Damit wird ein Ausstellungsformat eingerichtet, das sich insbesondere jüngeren Menschen zuwendet. Dieses Format soll schon im Jahr 2022 durch die Reihe „Young Artists in Residence“, das sich solchen Künstlerinnen und Künstlern widmet, die nach Abschluss ihres Studiums versuchen, sich mit ihrer künstlerischen Praxis zu etablieren. Diese Reihe soll in Zukunft durch ein Format erweitert werden, mit dem Ausstellungsmöglichkeiten für Studierende der bildenden Künste realisiert werden. Die Galerie [ Der Lokschuppen ] möchte damit insgesamt zu einen Präsentationsort junger Kunst werden.
Angesprochen werden sowohl das Fachpublikum als auch die allgemeine interessierte Öffentlichkeit, darüber hinaus durch ausgesuchte Veranstaltungen Jugendliche und Kinder.
Die Galerie wird hauptamtlich von PD Dr. Berthold Grzywatz als Produzentengalerie geführt, der zudem Ausstellungen kuratiert.
Die Galerie arbeitet auf der Grundlage privater finanzieller Mittel sowie projektbezogener öffentlicher Förderung und privatem Sponsoring.
On the Conception of the Exhibition Hall Gallery [ Der Lokschuppen ]
The Lokschuppen is both a place of artistic production and a place for exhibitions by regional and national artists. At the interface of the rural-urban area in the center of Schleswig-Holstein, the gallery sees itself as a mediator of contemporary art.
The exhibition practice refers to traditional formats, but it is planned to work more with digital forms of presentation in the future. In particular, digital mediation formats will make it possible to overcome the static of the analog and thus of the locally bound object. This opens the way for spatially independent work. Cooperation with regional and national artists takes place within the framework of the development of individual projects.
With the Forum Junge Kunst, an art exhibition is being created that is repeated on an annual basis, which is initially geared towards the region, but which in the future is to be given a supra-regional character in individual steps. This will set up an exhibition format that is aimed in particular at younger people. This format is to be completed in 2022 with the "Young Artists in Residence" series, which is dedicated to artists who, after completing their studies, are trying to establish themselves with their artistic practice. In the future, this series is to be expanded by a format that can be used to realize exhibition opportunities for students of fine arts who are approaching "root art". The gallery [ Der Lokschuppen ] would like to become a place where young art is presented.
Both the specialist audience and the general interested public are addressed, as well as young people and children through selected events.
The gallery is run full-time by PD Dr. Berthold Grzywatz as a producer gallery, which also curates the current exhibitions.
The gallery works on the basis of private financial resources as well as project-related public funding and private sponsorship.
Die Ausstellungshalle während der Modernisierung im August 2021
Die neu gestaltete Ausstellungshalle im Oktober 2020
Zur neuen Ausstellung "Umgang mit dem Unbewussten" präsentiert sich die Ausstellungshalle des Lokschuppens nach drei Jahren erfolgreicher Präsentation moderner Kunst in neuer Form. Nach aufwendiger Arbeit wurde die Ausstellungshalle ein wenig von ihrer Vergangenheit entlastet. Mit der neuen Beleuchtung und der effizienteren Ausführung der elektrischen Anlagen wirkt der Ausstellungsraum offener, lichter und insgesamt großzügiger. Das wird allen zukünftigen Ausstellungen zugute kommen.
Zur Geschichte der Galerie:
Die Galerie [ Der Lokschuppen ] ist in einem Gebäude untergebracht, das im Rendsburger Kreishafen unmittelbar an der
Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal liegt. Es handelt sich um einen ehemaligen Lokschuppen, in dem die Wartung der Rangierloks stattfand, als zum Rendsburger Kreishafen noch Schienenverkehr und
Rangierbetrieb gehörten. Das Gebäude stand jahrelang leer und war zwischenzeitlich fast vollständig zugewachsen.
Im Oktober 2016 konnte ich das Gebäude von der HaGe AG Kiel übernehmen und in neunmonatiger Arbeit das dazugehörige Grundstück freilegen sowie den Lokschuppen innen und außen in aufwendiger Arbeit
renovieren.
Die eigentliche Lokhalle dient als Galerie bzw. Ausstellungshalle, in der auch Lesungen und andere Veranstaltungen stattfinden; in den Nebenräumen ist das Atelier eingerichtet, das PD Dr. Berthold Grzywatz als Bildhauer, Installationskünstler und Fotograf benötigt.
Der Charakter eines industriellen Gebäudes ist auch nach der Modernisierung im Jahre 2020 noch gut erkennbar, wenngleich den
Präsentationsbedürfnisse nunmehr größeren Raum gegeben wird. Mit der Lokschuppen-Galerie wurde ein besonderer Ort für die Kunst etabliert, im Zusammenwirken von Galerie, Hochbrücke, Eisenbahnen und
Schiffen wird der Kunst ein aufregender Rahmen gegeben. Skulpturen im Außenbereich werden diese Wahrnehmung intensivieren.
Der Lokschuppen nach der Renovierung und Eröffnung im Juli 2017
Die Konzeption der Ausstellungshalle nach der Eröffnung im Juli 2017
Von der Industriebrache zur Galerie – wie aus einem Lokschuppen eine Galerie für aktuelle Kunst wurde.
Am diesjährigen SH-Cup (2018) wird im größeren Rahmen auch Kunst gezeigt, unter anderem durch die Galerie [ Der Lokschuppen ], die von Berthold Grzywatz als Bildhauer und Fotograf betrieben wird. Kunst in einem Lokschuppen, wie ist das möglich? Es ist schon Jahrzehnte her, als der Rendsburger Kreishafen noch durch einen vielfältigen Rangierbetrieb oder, genauer gesagt, durch einen Gütertransport auf Schienen beherrscht wurde. Die unentbehrlichen Rangierloks der Kreisbahn benötigten eine Wartungshalle, die am Ende des Kreishafens direkt vor der Hochbrücke eingerichtet worden war.
Ein Gebäude, in dem die Mechaniker rege arbeiteten, mitunter so angespannt, dass man erst spät bemerkte wie eine Rangierlok gegen die rückwärtige Mauer der Halle fuhr und das Mauerwerk zu durchbrechen drohte.
Nachdem sich der Schienenverkehr aus dem Kreishafen verabschiedet hatte, fristete der Lokschuppen nur noch ein Schattendasein: Zunächst Reparaturwerkstätte für Kraftfahrzeuge, dann Lagerort und schließlich, infolge der völligen Vernachlässigung, eine Brache, die sich gegen die wuchernde Natur nicht zu wehren wusste. Meterhohes Buschwerk, Bäume und abweisendes Brombeergestrüpp machten den Lokschuppen zu einem Teil der „Wildnis“ im hinteren Bereich des Kreishafens. Geliebt wurde er nur von jenen Bedürftigen, denen ein Zuhause fehlte. Für diese Menschen waren die Brombeerhecken ein Schutz, nicht zuletzt gegen unliebsame Zaungäste.
Trotzdem wurde der Lokschuppen wiederentdeckt und sein Potential für ganz andere Bestimmungen erkannt. Als ich vor dem völlig verwilderten Grundstück stand, zufällig, an einem beliebigen Vormittag, sah ich ein von der überschäumenden Natur befreites weißes Gebäude, in dem sich Menschen versammelten, um der Musik zu lauschen, einem Literaten zuzuhören oder um Kunst zu betrachten. Diese flüchtige Vorstellung ließ mich nicht mehr los. Sobald ich die Scheu vor der zweifellos langwierigen Arbeit der Sanierung abgelegt hatte, ging es zügig ans Werk.
Die Natur ließ sich freilich nicht einfach zähmen, so manche Dornen wehrten sich gegen den Zugriff. Zudem gab es allerlei Überraschungen: verrottetes Diebesgut, ein fast vollständiger Haushalt in einer Brombeerhöhle, defekte Decken im Gebäude, Fenster, die tagtäglich dem Wind Einlass gewährten. Doch Schritt für Schritt schälte sich ein Solitär aus den Häutungen der Natur heraus. Nach dem abschließenden Anstrich, den nicht nur verwirrte Blicke, sondern auch Anfragen über eine eventuell mögliche Anmietung begleiteten, streckte sich ein nicht zu übersehender Sonderling vor der Rendsburger Hochbrücke aus. Schon bald öffnete er seine Türen für die zeitgenössische Kunst. Nach ersten Ausstellungen zeigt sich [ Der Lokschuppen ] darüber hinaus auch als ein Ort, der das sportliche und kulturelle Ereignis des SH-Cups zu bereichern weiß.
Berthold Grzywatz
Die verückte Kleckserei
Ein Kunstprojekt
I
Das Projekt „Die verrückte Kleckserei“ hatte es sich zum Ziel gesetzt, Schülerinnen und Schüler im Alter von 7 bis 10 Jahren auf natürliche und aktionsbetonte Weise in Form eines Action Paintings mit Formen moderner Malerei vertraut zu machen und im Ansatz eine Sensibilität für Farben zu vermitteln. Für diesen Zweck stellte die Galerie einen Palettenzaun zur Verfügung, der von der Firma HaGe Port gesponsert wurde. Der Zaun wurde von mir als dem Betreiber der Galerie in Eigenarbeit installiert und für das Action Painting vorbereitet, d. h. geschliffen, grundiert und mit einer Basisfarbe versehen.
Zwischenzeitlich fanden vorbereitende Gespräche mit den beteiligten Lehrerinnen der Schule am Ochsenweg, Abt. Westerrönfeld statt, zudem wurde das Projekt auf einem Elternabend vorgestellt. Anschließend besuchte ich die Schulklassen, um die Kinder in Formen moderner Malerei, insbesondere den abstrakten Expressionismus, einzuführen. Vor allem machte ich die Schüler mit den Werken der Maler Jackson Pollack und Ernst Wilhelm Nay vertraut. Die Schüler hatten dabei reichlich Gelegenheit, ihre Eindrücke über die vorgestellten Formen der Malerei darzulegen.
Leider konnten sich die konkreten Aktionen auf Grund der Witterungsbedingungen nicht unmittelbar anschließen. Es musste passendes Wetter abgewartet werden. Die zeitliche Verzögerung tat dem Projekt jedoch keinen Abbruch, die Kinder der beteiligten Klassen, insgesamt ca. 50 Schülerinnen und Schüler, beteiligten sich mit großem Engagement an dem Projekt.
An den nach Klassen eingeteilten Aktionstagen wurden die Schüler jeweils in Zweiergruppen aufgeteilt. Jede Gruppe erhielt zwei Farben und jeweils ein Palettensegment als Aktionsfeld. In einem ausgewählten zeitlichen Rhythmus wurden die Farben erst in der Gruppe und anschließend jeweils von Gruppe zu Gruppe gewechselt, so dass von den bereitgestellten 22 Farbtönen ein Großteil in jeder Gruppe zur Verfügung stand.
Für die praktische Durchführung war es hilfreich, dass die Lehrkräfte an den Aktionstagen jeweils zu zweit zugegen waren. Zudem konnten die Lehrerinnen das Arbeitsverhalten in ihren Klassen detailliert einschätzen, so dass die notwendigen Pausen arbeits- und leistungsgerecht angesetzt werden konnten.
Im Anschluss an das konkrete Action Painting gab es eine Aufbereitung mit den Kindern, mithin einen Erfahrungsaustausch, in dem vor allem die Schülerinnen und Schüler Zeit fanden, ihren Empfindungen Ausdruck zu geben.
Das Projekt muss abschließend als erfolgreich bezeichnet werden: Die Kinder hatten in einer Gruppenerfahrung eine kreative Begegnung mit moderner Kunst, deren Nachhaltigkeit sich auch darin ablesen ließ, dass viele Kinder nach den Aktionstagen mit ihren Eltern den Weg in die Galerie fanden, um ihre eigenen Arbeiten vorzustellen.
II Action Painting
III Nach dem Action Painting