Natur, Geschichte und Kunst im regionalen Raum.
Ein Projekt zum historischen Ochsenweg
Mit der Konzeption meines Projektes „Ars Hærvejen – Kunst am Weg“ möchte ich den historischen Heer- bzw. Ochsenweg in Schleswig-Holstein zu einem Galerieraum machen, in dem sich Natur, Geschichte und Kunst zu einem unverwechselbaren Erlebnis verbinden. Der Weg soll zu einer Attraktion werden, sowohl in touristischer als auch in kultureller Hinsicht und zugleich durch ausgewählte Themenschwerpunkte zu einem Ort gesellschaftlicher Reflexion.
Auf Grund der Geschichte des Weges bietet es sich an, das Projekt in Kooperation mit der dänischen Seite auszuführen oder zumindest in Teilbereichen eine Zusammenarbeit anzustreben.
Die Einzelheiten sowie künstlerische und thematische Beispiele können in der anliegenden Projektdarstellung eingesehen werden. Ein Projekt in dieser Größenordnung lässt sich selbstredend nicht in einem Akt ausführen, sondern dazu bedarf es eines mehrjährigen Zeitraums.
Es soll versucht werden, eine nachhaltige Förderung des Projektes durch die Landesregierung bzw. das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Zusammenarbeit mit den Kreisen und Gemeinden auf den Weg zu bringen.
Berthold Grzywatz - Ars Haervejen - Dokumentation
Ars Haervejen: Kunst und Natur - Projektionen: Installationsbeispiele unter dem Thema Integration am Abschnitt Feldscheide-Heerweg (mit eigenen Werken)
ARS HÆRVEJEN – KUNST AM WEG
SPEZIFIKATION UND START UP im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Änderung der Organisationsform
In der ursprünglichen Fassung des Projekts war geplant, für die Realisierung eine Stiftung zu gründen. Diese sollte auf der Basis von Landesmitteln ins Leben gerufen werden. Nach Rücksprachen mit der Landesregierung, insbesondere dem Kultusministerium, wurde vorgeschlagen, die Projektförderung im Antragsverfahren für die bildende Kunst und die Kunst im öffentlichen Raum vorzunehmen. Von der Gründung einer Stiftung wurde daher Abstand genommen.
Vorarbeiten – Förderung eines Start Ups mit Landesmitteln für den Bereich des Kreises Rendsburg-Eckernförde
Entsprechend der Empfehlung des Kultusministeriums habe ich als ersten Realisierungsschritt im Bereich des Kreises Rendsburg-Eckernförde, einen Antrag im Bereich des Förderprogramms „Kunst im öffentlichen Raum“ gestellt. Mit den beantragten Landesmitteln sollen zwei größere Skulpturen im Bereich Feldscheide/Am Heerweg des Kreises Rendsburg-Eckernförde installiert werden. Ziel des Antrags ist es, die Wirkung bildender Kunst im Naturraum nachhaltig zu demonstrieren.
Allgemeine Ausrichtung des Projekts und Bezug zum Kreis Rendsburg Eckernförde
Das Projekt vermittelt am Objekt des historischen Ochsenwegs Natur, Geschichte und Kunst. Es evoziert ein nachhaltiges Künstlerisch-kulturelles Ereignis. In seinem Anspruch, durch künstlerische Eingriffe einen geschichtlich überlieferten Verkehrs- und Pilgerweg neuen Wahrnehmungsweisen zu öffnen, zeigt sich eben der Modellcharakter des Vorhabens wie in der geplanten Verbindung von historischen und aktuellen Fragestellungen in der ästhetischen Inszenierung des Raums. Durch die Verknüpfung von örtlichen, regionalen und überregionalen bzw. zwischenstaatlichen Erfahrungen trägt das Projekt instruktiv zur Entfaltung zeitbezogener gesellschaftlicher Diskurse oder zur Reflexion über Identitätsfragen bei und zugleich lässt es die Bedeutung der Kunst als Wirkungsträger im öffentlichen Raum, oder genauer: im Landschaftsraum, unmittelbar deutlich werden.
Das Projekt will, das sei noch einmal erläutert, im Zusammenwirken von geschichtlichem Weg, dem Naturerlebnis und der Begegnung mit der Kunst der Landschaft einen besonderer Galerieraum entstehen lassen, der dem historisch- künstlerischem Erlebnis eine ungewöhnliche Intensität verleiht. Jenseits der Enge von Museen soll die landschaftsbezogene Situierung des Werkes zum künstlerischen Präsentationsprinzip avancieren und den Charakter des ländlichen Raums aufschließen.
Konkret bezieht sich die Grundidee des Projekts auf die Installation von Skulpturen und Plastiken an ausgesuchten Orten des Ochsenweges in noch erfassbaren Abständen. An ausgewählten Standorten können die Werke mit geschichtlichen Erläuterungen verbunden werden. Auf diese Weise mag es gelingen, sowohl die natürliche Schönheit der Regionen als auch den Zusammenhang von Kultur und Kunst zu verdeutlichen. Und nicht zuletzt sollen damit Regionen verbindende künstlerisch- kulturelle Impulse gegeben werden
Mit der Ars Hærvejen werden im Erleben des Spaziergangs oder der Wanderung die Empfindung für die Vielfalt der Natur und der künstlerischen Werke differenziert. Zugleich werden an den Orten des historischen Ochsenweges Spuren menschlicher Geschichte erfahrbar gemacht und in der Verknüpfung mit der Kunst sensibilisiert. Die ortsansässige und regionale Bevölkerung, Geschichts- und Kunstinteressierte, touristische Akteure, Wander- und Radfahraktivisten, aber auch das überregionale Fachpublikum und die Bewohner der Anrainerregionen werden Natur, Geschichte und Kunst in nachhaltiger Weise erleben.
Ein besonders schönes Teilstück des Ochsen- bzw. Heerweges durchläuft den Kreis Rendsburg-Eckernförde, so dass es aus der Gesamtsicht des Projekts erforderlich ist, diesen Bereich in die Realisierung einzubeziehen. Mit dem Beginn des Projekts im Kreis Rendsburg-Eckernförde soll zudem die Kreativität von Kunst und Kultur im aktuellen Kreisleben deutlich gemacht und ihr eine besondere öffentliche Wirkung gegeben werden.
Der Innovationscharakter des Projekts
Der landschaftliche Galerieraum im Rahmen des historisch überlieferten Ochsen- bzw. Heerwegs ist ein landesweit einzigartiges Projekt, das neue künstlerisch-kulturelle Strukturen entwickelt und Kultur in neuer Form anbietet.
In seiner öffentlichen Ausstrahlung sichert es kulturelle Teilhabe; im Zusammentreffen von Geschichte, Natur und Kunst zeigt das Vorhaben sowohl seine interkulturelle als auch gesellschaftliche Dimension.
Durch die geplante Kooperation mit der dänischen Seite wird der grenzüberschreitende Dialog und zugleich die Vernetzung von Kulturinstitutionen und -akteuren gefördert.
Mit dem Projekt wird ein längerfristiges künstlerisch-kulturelles Vorhaben initiiert, das die erkennbaren und überkommenen Teile eines historischen Wegs durch die Vielfalt der künstlerischen Eingriffe zu einem Galerieraum bzw. einer Kunstroute macht, welches das Naturerlebnis mit einer ästhetischen Perspektive versieht und die Auseinandersetzung mit der Geschichte kritisch wahrnehmend vom künstlerischen Objekt her sucht. Darin liegt der Innovationscharakter des Projekts, das über seinen ungewöhnlichen Präsentationscharakter in der Lage ist, neue Zielgruppen zu erschließen und nachhaltig Netzwerke von Kunst, Kultur, Politik und Bürger zu fördern.
Start Up im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Für den Beginn des Projekts im Kreis Rendsburg-Eckernförde ist die Installation von drei Skulpturen im Bereich Am Heerweg geplant. Die Skulpturen sollen auf Betonblöcken positioniert werden, die in Fertigbauweise vorproduziert werden und dann an die vorgesehenen Orte zum Aufbau der Kunstwerke transportiert werden.