Ausstellung mit Wolfgang D. Mehnert (Freiburg/Kiel, Malerei) und Berthold Grzywatz (Skulptur)
Ausstellungsdauer: 1. März 2024 bis 5. April 2024
Berthold Grzywatz
„Architektur und Landschaft“
Unter dem Titel „Architektur und Landschaft“ zeigt die Galerie [ Der Lokschuppen ] Malerei von Wolfgang D. Mehnert und Skulpturen von Berthold Grzywatz.
Wolfgang D. Mehnert hat Kunst in Frankreich studiert; zunächst in Grenoble an der Ecole de l’Art libre, heute die Ecole Superieure d’Art, dann in Aix en Provence an der Ecole de Beau Art. Zeichnung, Malerei und Plastik gehörten zu seinen Fächern. Nach dem Abschluss des Studiums mit dem Diplom in Malerei und Skulptur fand seine erste Ausstellung mit der Studiengruppe seines Jahrgangs im Jahr 1970 in Aix-en-Provence statt. Nur zwei Jahre später kehrt er zurück ins universitäre Leben, studiert Architektur in Konstanz und Hamburg. Anschließend arbeitet er langjährig als Architekt im kommunalen und privaten Bereich, u. a. ist er an der Ausführung der berühmten Feuerwache von Zaha Hadid auf dem Vitra-Werksgelände in Weil am Rhein beteiligt. Doch die Malerei ruht während dieser Zeit nie. Einzel- und Gruppenausstellungen in Frankreich, Deutschland und der Schweiz reihen sich nachhaltig aneinander, seine Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen des In- und Auslands.
Wenn Wolfgang Mehnert Landschaften betrachtet und sie in Malerei umsetzt, wird er vom raumgestaltenden Blick des Architekten angetrieben: Er nimmt Linien wahr, sieht hinter dem scheinbar Willkürlichen der Natur ordnende Strukturen, die über Stimmungen hinaus auf vielfältige Bedeutungen verweisen. Malerei ist insofern immer Raumgestaltung.
Im Bild öffnet sich der Raum für die Fantasie, die das Gewohnte abstreift und sich dem Neuen öffnet. Das ist keineswegs ein mechanischer Vorgang, der sich dem Gang an die Staffelei mit Notwendigkeit anschließt. Vielmehr ist es ein Suchen, ein Durchdringen des Alltags, der als erlebter Fundus auf ein Überschreiten wartet. Im Blick nach innen entstehen Bilder, entwickeln sich Landschaften, die gleichzeitig von der Sehnsucht nach der Ferne, dem Entfliehen aus dem Rhythmus des Alltäglichen, wie der analytisch geprägten Verantwortung vor dem Leben und der Welt charakterisiert sind.
In einer seiner textlichen Skizzen spricht Wolfgang Mehnert die stets gegenwärtige Veränderung an, die von vielen nicht bemerkt werden will. Geradezu ein Stichwort für meine neuen Holzskulpturen, die in einem Zyklus von der „Verlorenen Generation“ sprechen: Vom Bewusstsein einer Veränderung ohne Retourenschein. Ausgehend von der naturgegebenen Form nutze ich die Ausdruckskraft des Farblichen, um das plastische Objekt hervorzuheben.
Berthold Grzywatz
"Architecture and Landscape"
Under the title "Architecture and Landscape", the [ Der Lokschuppen ] gallery is showing paintings by Wolfgang D. Mehnert and sculptures by Berthold Grzywatz.
Wolfgang D. Mehnert studied art in France; first in Grenoble at the Ecole de l'Art libre, now the Ecole Superieure d'Art, then in Aix en Provence at the Ecole de Beau Art. He specialised in drawing, painting and sculpture. After graduating with a diploma in painting and sculpture, he held his first exhibition with his year group in Aix-en-Provence in 1970. Just two years later, he returned to university life and studied architecture in Constance and Hamburg. He then worked for many years as an architect in the municipal and private sectors, including his involvement in the realisation of Zaha Hadid's famous fire station on the Vitra factory premises in Weil am Rhein. But his painting never stopped during this time. Solo and group exhibitions in France, Germany and Switzerland followed one after the other, and his works can be found in private and public collections at home and abroad.
When Wolfgang Mehnert looks at landscapes and translates them into painting, he is driven by the architect's space-shaping gaze: He perceives lines, sees organising structures behind the seemingly arbitrary in nature, which point beyond moods to diverse meanings. In this respect, painting is always spatial design.
In the picture, the space opens up to the imagination, which strips away the familiar and opens up to the new. This is by no means a mechanical process, which necessarily follows the walk to the easel. Rather, it is a search, a penetration of everyday life, which is an experienced fund waiting to be transcended. Looking inwards, pictures emerge, landscapes develop that are simultaneously characterised by a longing for distance, an escape from the rhythm of everyday life and an analytical responsibility towards life and the world.
In one of his textual sketches, Wolfgang Mehnert addresses the ever-present change that many do not want to notice. This is almost a keyword for my new wooden sculptures, which speak of the "Lost Generation" in a cycle: Of the awareness of a change without a return ticket. Starting from the natural form, I use the expressive power of colour to emphasise the sculptural object.