„Höhlen gibt es in meinem Inneren“.
Vom Umgang mit dem Unbewussten.
Skulpturen und Fotomontagen von Berthold Grzywatz
Der im Thema aktualisierte Gedanke des englischen Romantikers Willi-am Words-worth will in zusprechender Weise die Macht des Unbe-wussten in der menschlichen Psyche umschreiben. Heute gehört es zum Allgemeingut psychischer Erkenntnis, dass das Unbewusste unser Verhalten und Handelns beeinflusst, ohne einer stets nachvoll-ziehbaren Logik unterworfen zu sein. Wer war nicht verwundert, als in der heraufziehenden Pandemie das Horten um sich griff und plötzlich die banalsten Dinge nicht mehr greifbar waren.
In der laufenden Arbeit, die sich auf plastische Werke, aber auch auf Fotomontagen bezieht, möchte ich mit künstlerischen Mitteln dem Phänomen des Unbewussten in der pandemischen Krise nähern. Selbstverständlich geht es nicht um einen Erklärungsversuch, sondern um ein bildliches Aufschließen, mit dem Ziel, die Dynamik des Unbewussten situativ zu reflektieren.
Als zentrale Werkstoffe habe ich Holz und Stein gewählt. Bei der Formgebung wird einerseits die Beschaffenheit der natürlichen Oberflächen als Mittel eingesetzt, andererseits die biomorphen Strukturen im Wege der Verfremdung genutzt. Begleitender Werkstoff wird Metall (Stahl, Aluminium) sein; ebenso als Gerüstgeber und Basis wie in der Verschmelzung mit den Materialien Holz und Stein durch eine vereinheitlichende Farbgebung.
Eine wichtige Rolle spielt in dieser Ausstellung das fotografische Material, das gleichsam in einer Symbiose von Skulptur und Fotografie entstanden ist. Es sind die Fotomontagen, die Einblicke in das nur schwer Ergründliche anregen möchten.
Das Unerwartete fordert unsere künstlerische Kreativität heraus – nicht als Mittel der Krisenbewältigung, sondern als Instrument des Nachdenkens angesichts von Betroffenheit und Leid.
"There are caves inside me". Dealing with the unconscious.
Sculptures and photomontages by Berthold Grzywatz.
The thought of the English Romantic William Wordsworth, updated in the theme, is intended to describe the power of the unconscious in the human psyche in an approving way. Today it is common knowledge that the unconscious influences our behaviour and actions without always being subject to a comprehensible logic. Who was not surprised when hoarding became rampant in the approaching pandemic and suddenly the most banal things were no longer tangible.
In the current work, which is based on sculptural works but also on photomontages, I would like to use artistic means to approach the phenomenon of the unconscious in the pandemic crisis. Of course, it is not about an attempt at explanation, but about a pictorial unlocking, with the aim of reflecting the dynamics of the unconscious in a situational way.
I have chosen wood and stone as the central materials. In the shaping, on the one hand the texture of the natural surfaces is used as a means, on the other hand the biomorphic structures are used by way of alienation. Accompanying material will be metal (steel, aluminium); as well as scaffolding and basis as in the fusion with the materials wood and stone through a unifying colouring.
An important role in this exhibition is played by the photographic material, which has been created in a symbiosis of sculpture and photography, as it were. It is the photomontages that seek to stimulate insights into that which is difficult to fathom.
The unexpected challenges our artistic creativity - not as a means of coping with crises, but as an instrument of reflection in the face of consternation and suffering.
Ausstellungsimpression: