Brüche
Skulpturen – Installation
Kultursommer Nordhessen – Kunstdϊnger
12. – 21. Juli 2013 – Hofgeismar
Berthold Grzywatz
Brüche
Begriffe wie Verwerfungen und Brüche kann man unter dem Fokus naturgeschichtlicher Prozesse diskutieren, sie verweisen aber auch auf soziales Geschehen, etwa auf das Verwerflich-Halten von Handlungsweisen, auf das Ablehnen von Plänen und Entwürfen oder auf das Abbrechen von Beziehungen und Verbindungen, selbst das Entfernen aus einer gewachsenen wie solidarischen Gemeinschaft.
Damit wird der zivilisatorische Prozess in Raum und Zeit angesprochen und der Mensch als Mittelpunkt dieses Prozesses, seine soziale Praxis wie seine Einflussnahme auf die Natur. Weder widerspruchsfrei noch linear entfaltet muss er wohl gerade in seiner Fragilität als Einheit verstanden werden.
In meiner künstlerischen Arbeit beschäftigt mich die Fragilität und Widersprüchlichkeit menschlicher Existenz; der Blick ist auf die Bruchlinien individuellen und gesellschaftlichen Lebens zwischen Beharren und Fortschreiten gerichtet. Meine Skulpturen sind insofern als Chiffren zu verstehen, die beim Betrachter die Initiative zu einem Reflexionsprozess auslösen möchten.
Gestalterisch versuche ich die angesprochene Thematik durch Kompositionsprinzipien zu entfalten, die die Einheit immer im Gegenüber von Gegensätzen finden. D. h., im Nebeneinander von differierenden Materialien, Texturen und Formen oder auch in der Anlage des Materials selbst zeigen.
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Einführung während des Eröffnungsrundgangs durch die Ausstellung, anschließend Lesung aus meinen Lyrikbänden „Ortserkundung“ und „Wenn vergessen leben ist“.
Berthold Grzywatz
Raptures
Terms such as fault lines and ruptures can be discussed in the context of natural-historical processes, but they also refer to social events, such as the rejection of behaviour, the rejection of plans or the breaking off of relationships and connections.
This addresses the process of civilisation in space and time and man as the centre of this process, his social practice as well as his influence on nature.
In my artistic work, I am concerned with the fragility and contradictoriness of human existence; my gaze is directed towards the fractures in individual and social life between persistence and progress. In this respect, my sculptures are to be understood as ciphers that want to trigger the viewer's initiative for a process of reflection.
In terms of design, I try to unfold the theme addressed through principles of composition that always find unity in the juxtaposition of opposites. That is, in the juxtaposition of different materials, lines and forms or in the arrangement of the material itself.