Landesweiter Wettbewerb der bildenden Kunst
für Oberstufenschülerinnen und - schüler
Finissage am 18. November 2022, 19.30 Uhr:
1. Begüßung PD Dr. Berthold Grzywatz
2. Bürgermeister Rainer Hinrichs
3. Preisverleihung durch Bürgermeister Rainer Hinrichs und PD Dr. Berthold Grzywatz
Musikalische Begleitung: Mathias Werner am Klavier
Vernissage am 28 Oktober 2022:
1. Begrüßung PD Dr. Berthold Grzywatz
2. Bürgermeisterin Janet Sönnichsen
3. Stellvertretende Kreistagspräsidentin Tina Schuster
4. Vertreterin BDK Schleswig-Holstein Melanie Appelt
5. Laudatio und Eröffnung der Ausstellung PD Dr. Berthold Grzywatz
Musikalische Begleitung: Mathias Werner am Klavier
Während des Forum Junge Kunst geänderte Öffnungszeiten der Galerie: Montag bis Freitag 15.00 bis 19.00 Uhr
Blick in die Ausstellung des 2. Forum Junge Kunst
Berthold Grzywatz
FORUM JUNGE KUNST – FORUMKUNSTPREIS
Finissage
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Wenn wir auf den Wettbewerb und die Ausstellung zum Forum Junge Kunst zurückblicken, lässt sich unschwer behaupten, dass dieses Ausstellungsformat nicht nur ein voller Erfolg ist, der allseits Zuspruch gefunden hat, sondern dass er auch Mut für die Zukunft gibt. Wir dürfen wohl zu Recht erwarten, dass sich das Forum Junge Kunst als landesweiter Wettbewerb im Bereich der bildenden Kunst durchsetzen wird. Dazu dürfte auch beitragen, dass der Fachverband für Kunstpädagogik Schleswig-Holstein, der BDK, und auch die Landesfachberaterin Kunst am Institut für Qualitätsentwicklung des Landes Schleswig-Holstein, Frau Johanna Ludwig, die Arbeit des Forum Junge Kunst wirkungsvoll unterstützt. Hoffnungsvoll können wir demnach an die Vorbereitung des dritten Forums gehen, das offiziell im Januar 2023 ausgeschrieben wird.
Wir wünschen uns ein kreatives Engagement, wie in diesem Jahr, so dass die Kommunikation zwischen künstlerisch motivierten jüngeren Menschen, den bereits etablierten Künstlerinnen und Künstlern sowie der Öffentlichkeit weiter an Stetigkeit zunehmen kann und gleichzeitig das generationenübergreifende Gespräch über aktuelle Kunst und ihre Inhalte vertieft wird.
Zum Schluss möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass die engagierte Mitarbeit der Kunstlehrinnen und -lehrer an den einzelnen Schulen des Landes unerlässlich war. Sie haben geholfen, manche Schwellenängste zu überwinden. Ihnen sein nochmals herzlich gedankt...
Preisverleihung
Nun kommen wir zum wichtigsten Teil dieses Abends, der offiziellen Preisverleihung. Dem letztjährigen Verfahren folgend, wurden wiederum vier Preise ausgeschrieben. Als Neuerung haben wir in diesem Jahr den Publikumspreis ausgelobt, der von der Galerie [ Der Lokschuppen ) gestiftet wird. Da im Mittelpunkt des Forums die einzelne Künstlerin bzw. der einzelne Künstler steht, werden wir jeweils nur ihre Namen und das ausgezeichnete Werk benennen, ohne einen Bezug zur jeweiligen Schule herzustellen.
Der vierte Preis geht an die Geschwister Nadine und Jule Grage aus Neumünster für ihre Zeichnung „Konsum“. In der Ausstellung trägt das Werk die Nummer 41. Die realistische Darstellung einer zerdrückten Cola-Dose, die nicht zuletzt durch ihre kunstfertige handwerkliche Anlage überzeugt. Nadine und Jule Grage sind Zwillinge, zudem Rechts- bzw. Linkshänderin, so dass sie mitunter auch gleichzeitig an einzelnen Werken arbeiten können. - Herzlichen Glückwunsch.
Der dritte Preis geht an Lisanne Reese aus Flensburg für das in Mischtechnik auf Leinwand ausgeführte Werk „Fracture Inside“, das in der Ausstellung mit der Nr. 15 gehängt ist. Das mehrschichtige Bild verbindet Gips, Acrylfarbe und Goldfolie; mit Spachtel und Pinsel entfaltet es sich von Innen nach Außen zu einer Komposition, die auf die Zerbrechlichkeit des Ichs in einer gefährdeten Welt verweisen will. - Herzlichen Glückwunsch.
Der zweite Preis geht an Klara Josephine Willer aus Fockbek für die großformatige, zweiteilige Arbeit „body border“ mit der Ausstellungsnummer 68. Das mit schwarzer Kreide auf Papier ausgeführte Werk stellt im Grunde genommen ein Experiment dar, bei dem es unter Einsatz des ganzen Körpers um die Befreiung der Künstlerin aus beschränkenden Formaten und Bildinhalten geht. Also eine durch Bewegung und Kraft geleitete Grenzüberschreitung, deren Horizonte sich naturgemäß erst in der Zukunft einstellen werden. – Herzlichen Glückwunsch.
Der erste Preis des zweiten Forum Junge Kunst geht an Lizann Sorgenfrei aus Uetersen für das in Acrylfarbe auf Papier ausgefertigte Werk „Anna vor Ultramarin“. In der Ausstellung trägt es die Nummer 69. Eine Portraitmalerei nach einem schwarz-weißen Referenzfoto aus den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die in der Fotografie vorhandene Stimmung wird im malerischen Ansatz aufgenommen und farblich transformiert. Auf diese Weise erhält das Vergangene eine zeitgenössische Sicht, die als eine mögliche Variation des Ursprungs anzusehen ist. – Herzlichen Glückwunsch.
Damit sind die offiziellen Preise des Wettbewerbs vergeben. Wir sind damit aber noch nicht am Ende, denn es kommt ja noch der von der Galerie [ Der Lokschuppen ] gestiftete Publikumspreis. Es ist zu sagen, dass vielfach und fleißig Stimmen abgegeben wurden. Jede Besucherin und jeder Besucher hatte eine Stimme, mit der sie oder er ein einzelnes Werk auswählen durfte. Die Wahl fiel, so viel möchte ich zu den abgegebenen Stimmen sagen, äußerst knapp aus. Die Mehrheit der Stimmen fiel auf das Werk „City Nights. Eine belebte Großstadt bei Nacht“ von Martha Groth aus Rendsburg. In der Ausstellung trägt die Arbeit die Nummer 28. Es ist eine eindringliche Momentaufnahme der Großstadtdynamik, die nicht ohne Humor ist.
Alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sei herzlich gedankt für das Engagement – mag das 2. Forum Ansporn sein, um sich im nächsten Jahr erneut zu beteiligen. Wir freuen uns auch, wenn wir außerhalb des Forums Junge Kunst Schülerinnen und Schüler in der Galerie begrüßen können. Der künstlerische Austausch ist wichtig und anregend und sollte daher wirkungsvoll genutzt werden. Das Ausstellungsprogramm der Galerie für das Jahr 2023 ist auf der Webseite bereits einsehbar.
"Anna vor Ultramarin"
Berthold Grzywatz
Laudatio zum Forum Junge Kunst 2022
Das Forum Junge Kunst möchte junge Menschen in ihrer Entwicklung als bildende Künstler begleiten und fördern. Es möchte ihnen eine Möglichkeit geben, sich mit ihren Arbeiten einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Schülerinnen und Schüler sollen Erfahrungen sammeln, sich selbst und ihre eigenen Werke zu präsentieren. Möglicherweise wird auf diesem Weg die Kommunikation zwischen künstlerisch motivierten jüngeren Menschen vertieft. Eventuell entstehen Netzwerke, auch mit bereits etablierten Künstlerinnen und Künstlern.
Für die Öffentlichkeit dürfte die Begegnung mit den unterschiedlichen Zugriffen der jungen Generation auf unsere Wirklichkeit spannend sein. Und vielleicht überrascht die Kreativität, die Kompetenz und das Talent, mithin Fertigkeiten, die in dieser Ausstellung in Augenschein genommen werden können.
Natürlich gibt es in diesem Ausstellungsformat Themen und Ansätze, die zeit- und entwicklungsbezogen sind. Es mag Beziehungen zu den Lehrplänen der Schulen geben; aber insgesamt ist doch außerordentlich erfahrbar, mit welcher Intensität sich Schülerinnen und Schüler den drängenden Fragen unserer Zeit stellen. Und wie vielfältig die einzelnen Ausdrucksformen sind und nicht zuletzt die entwickelten handwerklichen Fähigkeiten, die nun einmal auch zum künstlerischen Weg gehören.
Ich möchte das an einem Beispiel aus der Ausstellung erläutern: Eine Bleistiftzeichnung im Din A3-Format von Lea Sophia Dick mit dem Titel „Me Too“. Blei, Kohle und Grafit zeichnen den Teil des Oberkörpers einer Frau. Im Zentrum das Gesicht mit einem Handabdruck. Jeder denkt unwillkürlich an sexuellen Missbrauch oder sexuelle Belästigung. Me Too, aber das ist nicht das eigentliche Anliegen des Werks. Vielmehr geht es um das Schweigen, welches das Opfersein potenziert. Die Überwindung der Einsamkeit nach einem Angriff, das ist der eigentliche Diskurs dieses Werks. Trotz einer tiefen Verletzung zu sich selbst finden, ohne Furcht vor gesellschaftlicher Ignoranz.
Das hier dargestellte Beispiel einer differenzierten Auseinandersetzung mit den Zuständen unserer Gesellschaft ließe sich an anderen Werken fortführen. Doch finden Sie selbst einen Weg der kreativen Konfrontation.
"body border"
"Fracture Inside"
"Konsum"
"Belebte Stadt bei Nacht"
Detailansichten der Ausstellung des 2. Forum Junge Kunst
Weitere Werke